Mein Schatz hat einfach den Blick dafür. Er drückt genau dann auf die Videotaste, wenn ich mich beim Bewegen am dümmsten anstelle. Das will ich euch nicht vorenthalten, auch wenn es immer nur Sekundenclips sind
Sommer 2016, nach meiner großen Abnahme hatte ich plötzlich das Bedürfnis das ich unbedingt Klimmzüge können wollte. Hey, klaro überhaupt kein Problem. Ich hab das gleich beim ersten Mal korrekt und einwandfrei geschafft. Scherz!
Ich hing an der Schaukel wie ein verirrter Frosch und hab vergeblich versucht mich hochzuhiehen.
Aber ehrlich gesagt, das hat mich einfach nur motiviert. Und so übe ich seit Ende 2016 im Fitness-Studio schön artig Klimmzüge und hoffe, das ich bis diesen Sommer 2 - 3 korrekt hinbekomme.
Wer sagt das Wandern langweilig sein muss. Ich bin ja immer so megastolz auf meine kleinen Arm-Muckis und denke dann immer: boah, ich bin voll stark. Das muss ich dann auch gleich beweisen, sobald sich die Möglichkeit bietet. Und so kamen wir bei einer unserer Wanderungen an einem Hau-den-Lukas mitten im Wald vorbei. Unterdessen mein Schatz mit dem linken Daumen den Knorz ganz nach oben gebracht hat, hätte ich mich gleich noch mit auf den Hammer schmeissen können. Wobei, ich hatte ja schon Mühe, den Hammer von ganz hinten nach vorne durchzuschwingen.
Vor einigen Wochen lag noch Schnee bei uns. Sonne, klarer Himmel, eiskalte Temperaturen. Da bietet sich der zukünftige Haus-Hügel in unserer neuen Heimat ja geradezu an. Allerdings, die Kombination:
Ich - Schnee - Bergab - Trekkingschuhe ........... ich weiß nicht, ob wir jemals Freunde werden.
Also gings in Minischritten und mit viel Gelabbergedöns die 5 Meter steil bergab *hüstel*
Worauf ich hinaus will? Es geht ja jetzt nur nicht darum, das ich euch zum lachen bringen. Ich entdecke immer wieder neue Seiten an mir. Ich schäme mich nicht mehr, auch in der Öffentlichkeit unter den Augen andere Menschen, Dinge das erste Mal auszuprobieren. Es ist mir egal, wenn ich mich zum Affen damit mache. Genau solche Momente sind es nämlich, die die Bewegung für mich lustig und befreiend machen. Sich selbst und die Bewegung nicht immer Bierernst nehmen, sondern einfach auch nur mal Spass haben und sich dabei zu vergessen, wie zu der Zeit als wir kleine Kinder waren.
Und je mehr ich ausprobiere und mich zum Affen mache, je mehr ich Spass habe, umso mehr kommt der Drang mich zu bewegen und es besser machen zu wollen. Manche Dinge will ich dann aber nicht besser machen und dann lass ich das auch bleiben.
Auch nach 4 Jahren Wandererfahrung werde ich nicht wie eine Bergziege den Hang runterhüpfen. So What? Daür ist das Panorama da oben meist atemberaubend und ich belohne mich nach einem anstrengenden Aufstieg mit ganz vielen Sachen. Mal ist es, das ich endlich ein Ziel erreicht habe, von dem ich vorher nie dachte, es jemals zu schaffen. (Meine 600 Höhenmeter an einem Stück gehen) Mein Schatz gibt mir unterwegs immer wieder Motivatinsbusserln. Ich habe tolle Ausblicke und manchmal auch interessante Begegnungen unterweg. Und ganz klar, ich krieg am Berg meinen heißgeliebten Kaiserschmarrn oder etwas anderes, mit meinem allseits beliebten Cola-Weizen.
Aber am Ende gehört die Bewegung zu mir, wie die Luft zu atmen. Und genau die lustigen Momente, wo Dinge nicht so klappen, lassen mich befreit aufatmen.
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