Von der Sucht mehr zu Essen als gut ist

Irgendwie ist man ja nie so richtig davor gefeit, nicht wieder in alte Verhaltensweisen zu fallen. Auch ich stolpere gerade  mal wieder dort herum. Erst der Umzug der viel körperliche Kraft gekostet hat. Danach gleich Ostern mit all seinen Naschereien und wenig Bewegung. Und jetzt das Familienleben, wo sich das meiste in unserer großen Wohnküche abspielt.

So schön das alles ist, es haben sich doch wieder einige Unartigkeiten eingeschlichen in meinem Verhalten. War das viele und hochkalorische Essen während des Umzugs wichtig und richtig. Konnte ich die Osternaschereien auch gut als Ausnahme sehen und es richtig geniessen. Im Alltag ist es einfach wieder mehr geworden und zwar "viel mehr"!

 

Klar fasst der Magen irgendwann wieder mehr, das ist schon klar. Aber er fasst auch deswegen wieder mehr, weil ich es unbewußt zugelassen habe. 2 Scheiben Brot mit Belag zum Frühstück? Seit den letzten 4 Wochen kein Problem mehr. Ostern hatte ich mir unvernünftiger Weise angewöhnt 1 Scheibe Osterbrot mit Bio-Schokocreme zu essen und anschließend noch 1 Scheibe Brot mit einem weiteren Belag.

 

Ich war danach mehr als nur satt! Auch wenn wir essen gehen. War es vor einigen Monaten oft nur der halbe Teller von einer kleinen Portion, so habe ich mir in den letzten Wochen angewöhnt, das ich den dreiviertel Teller einen kleinen Portion essen kann. Nur das ich mich danach nicht mehr "nur satt" sondern gestopft fühle.

 

Seit zwei Tagen esse ich nun wieder sehr bewusst 1 Scheibe Brot mit Belag nach Herzenslust. Das Naschzeugs ist zum Glück alles weg, die gute Bio-Schokocreme ist fast leer. Ich bin auf Äpfel, Birne und Weintrauben als Süßigkeitenersatz umgestiegen.

 

Außerdem mache ich gerade einen Eiweißriegel-Entzug. Stattdessen gibt es Dörrfleisch, Quark oder Skyr.
Den der Süßhunger ist bei mir sofort geweckt und ich will ihn einfach nicht zur Gewohnheit werden lassen. An manchen Tagen klappt es super, an anderen könnte ich mich in den Hintern beißen.

 

Gestern abend bin ich echt noch um die Schokocreme herumgetigert. Schrecklich, wenn man sich dabei so von außen beobachtet. Vollkommen entnervt habe ich mir dann einen Skyr aus dem Kühlschrank geholt, gegessen und anschliessend gleich ins Bett.

 

Also wenn so Sachen bei uns zu Hause herumliegen, ich kann mich einfach nicht zusammen reißen. Jetzt wohne ich ja nicht mehr alleine und muss damit umgehen lernen. Ich dachte anfangs auch: cool, Schatzi mag nur Zartbitter, die wird die mit nichten gefährtlich.

 

Äh, blöde Annahme, ganz, ganz blöde Annahme!. Ich habe seinen halben Zartbitter Osterhasen gestern noch vollends getötet. Ich liebe Zartbitter, vor allem seine Lieblingsschoki mit Pfefferminz drin. Das schmeckt so lecker nach After Eight. Grrrrrr.

 

Hier hilft jetzt nur noch eisernes Durchhaltevermögen und sich selbst verzeihen, wenn man drüber herfällt. Und dann einfach Schadensbegrenzung. Vielleicht eine Reihe, noch besser nur ein Stückchen davon und dann stolz darauf sein, das man nicht die halbe Tafel vernichtet hat. Die Schokosucht ist also seit diesem Ostern mit aller Macht zurück. Ganz auf Zucker WILL ich NICHT verzichten. Mein Ernährungsleben soll normal sein. Ich möchte lernen, das ich es dosieren kann ohne wie ein Junkie vor der Schoko-Schublade in der Küche zu stehen. Das ist mein erklärtes Ziel für die nahe Zukunft.

 

Ob das natürlich so klappt, wie ich mir das gerade so vorstelle .... na ja, ich gebe auf alle Fälle alles, das ist mir einfach zu wichtig.

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