Was war anders, zu all den anderen Abnahmeversuchen?

Ich bin ehrlich, ich sitze gerade wieder auf dem zunehmenden Ast. Verweigere Waage und Kalorienzählen. Das ist doch frustrierend. Und so schleichen sich seit Wochen Pfund um Pfund auf meine Rippen. Die ersten Pfunde waren noch willkommen, weil ich so oft zu hören bekommen habe, das ich schon sehr zierlich bin - auch von fremden Menschen.

 

Aber seit ein paar Pfunden reicht es auch mir und trotzdem kann ich mich nicht stoppen!

 

 

Aber es muss doch gehen, den es ging schon einmal. Der Schlauchmagen half mir ja nur die erste Hälfte bei der Abnahme, die andere Hälfte habe ich ganz alleine mir selbst zu verdanken.

 

Nun denke ich schon seit Stunden darüber nach, was anders war, vor zwei Jahren bei meiner Abnahme. Was hat die letzte Abnahme von all den anderen vergeblichen Abnahmeversuchen unterschieden. Den es kann ja nicht sein, das ich nun wieder vollends ins alte Fahrwasser gleite.

 

Also mal schauen, was ich damals alles dafür getan habe.

 

  • fast täglich Sport
  • kleinere Portionen und aufgehört, sobald das erste Satt-Gefühl eingesetzt hat
  • ich habe es zu meinem erklärten Projekt gemacht und mich in meiner Freizeit nur darum gekümmert
  • ich habe an mich geglaubt
  • ich hatte nur ganz selten Naschsachen während der Abnahme zu Hause
  • ich habe vorgekocht und gleich Portionsweise eingfroren
  • ich habe mir passende Gerichte gekocht, die mir alle Nährstoffe bereitstellten und kalorienarm waren
  • ich war voll motiviert und habe mir mehrmals wöchentlich meine Motivationsschub auf der Waage  abgeholt
  • ich war fast schon zu pedantisch am Kalorien zählen

 

Und was ist dieses Mal so anders, das ich meinem Körper nur ein paar Tage Aufmerksamtkeit am Stück zukommen lasse? Soviel ist schon mal klar, dieses Mal will es irgendwie nicht zu meinem Projekt werden und ich ziehe die Dinge nicht straight genug durch. Hmmmm, das geht aber auch wirklich anders. Den noch passe ich ja in meine Klamotten, aber sie sitzen deutlich enger und wenn da noch 1 - 2 Pfunde hinzukommen, darf ich die nächst größere Größe kaufen, damit der Reißverschluss zugeht. So ein Scheiss!

 

Also, mal sehen warum das jetzt nicht so funzen will und was ich dieses Mal so mache:

 

  • glaube nicht ab mich, sondern sehe mich schon wieder dick und gescheitert!
  • zu wenig Sport (max. 3 mal die Woche)
  • zuviel Süßes im Haus und im Mund
  • esse zwar immer noch meine Mahlzeiten vom Kuchenteller, aber esse über mein Satt-Gefühl hinaus
  • ich verweigere aus Angst die Waage, das sie mich demotiviert und ich dann vollends hinfalle
  • will einfach keine Kalorien, Punkte und Schiess mich tot mehr zählen

 

Ich glaube ja fast, der wichtigste Punkt für mich ist. Ich glaube dieses Mal nicht an mich selbst. Kein Wunder, das es nicht zu meinem Projekt wird. Dabei ist das ja gar nicht schlimm, was ich da vor mir habe. Ein paar Pfündchen, keine 48 Kilos mehr, wie vor zwei Jahren. Ein paar Pfündchen setzten mir jetzt so zu.

 

Ich bin immer noch schlank, das sehe ich an meinem Spiegelbild, wenn ich zum Beispiel zum einkaufen gehe und vor der Ladentüre bin. Und dann zwicken die Hosen gleich weniger, nur noch der Bundabtrug erinnert mich am Abend daran: da war doch was.

 

Ich habe immer noch und jeden Abend einen geschwollen Bauch von der Bauchstraffung. Und dann der Nachsatz meines Chirurgen, das er das bisserl Fett das ich am Bauch noch habe, absaugen werde. Darauf kann ich mich ja nun wirklich nicht ausruhen.

 

Fakt ist:

  • meine Hosen (ehemals zu groß) bekomme ich jetzt nur noch mit Müh und Not und viel Baucheinziehen zu
  • Wandern, Fahrrad fahren - ich merke die paar Pfunde extrem
  • ich will keine 49 kg mehr wiegen, das war zu wenig - aber es muss soviel runter, das mir meine Hosen wieder gut passen und nichts einengt oder zwickt

 

Gestern habe ich mir von meinem Freund den Crosstrainer erklären lassen. Ein ziemlich gutes Teil, das an Studioqualität heran kommt. Neben dem regelmässigen Krafttrainung und unseren Sonntagssport möchte ich nun an bewegunsarmen Tagen einfach den Crossie einbauen. Erstens Mal fühle ich mich nach getaner Bewegung immer Stolz und saugut. Und zweitens Mal kann ich dann auch wieder ein wenig abnehmen. Zusammen mit einer vernünftigen Ernährung, weiß ich, dass das machbar ist.

 

Und wenn ich ehrlich bin, ich hätte es zumindest erahnen können, das es so kommt. Den ich habe zu meiner Abnahmezeit alleine gelebt und konnte zu 80 % meine Ernährung alleine beeinflussen. Hier sitzten halt noch zwei andere mit im Boot und die lieben zwar gesunde, aber schon etwas mehr kalorienbehaftete Essen.

 

Beide können das gut vertragen, den alleine durch ihre Körpergröße haben sie einen höheren Kalorienverbauch. Ich bin und bleibe nun mal klein und mit 155 cm darf man dann halt weniger essen, als mit 170 oder 180 cm. ;-)

 

Von daher werde ich mir auch wieder meine Lieblingsgerichte kochen und die in für mich geeigneten Portionsgrößen einfrieren.

 

Ok, das fühlt sich jetzt schon mal ziemlich gut. Ich habe im Laufe der letzten Monate des Zusammenlebens einfach vergessen, das ich andere Rahmenbedingungen habe. Wenn ich hier ein wenig drehe und dort ein wenig schraube, dann muss ich ehrlich gesagt gar nicht soviel ändern und passe in einigen Wochen auch sicherlich wieder gut in meine Jeans.

 

Ahoi ich komme Projekt. Ja, das motiviert mich jetzt echt und ich sehe, das das was ich vor mir liegt, überhaupt nicht so schlimm ist, wie ich es mir die letzten Wochen immer ausgemalt habe. Weder habe ich versagt noch sonst irgend etwas. Und damit kann ich jetzt auch wieder mit Leichtigkeit nach vorne blicken.

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