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Es ackert in mir drin

Ich bin mal wieder schwer am denken. Wie mach ich es bloß? Wo will ich hin? Was ist mir wichtig?

Ich will einfach gewisse Dinge essen können, weil ich sie liebe. Aber ich will auch wissen was drin ist, in den Lebensmitteln.

 

Das Brot war glaube ich, nur der Anfang. Seitdem ich das Brot selber backe, habe ich keine Schwierigkeiten mehr mit einem Darm der regelmässig unangenehm weh tut. Gestern habe ich gekaufte Brötchen zum Frühstück gehabt und schon gings wieder los damit.

Die Bäcker haben wahrscheinlich nicht mehr die Zeit, den Dingen "Zeit" zu lassen. Und mein Körper bevorzugt eine lange Teigführung, wie man so schön sagt. Also, zumindest tut mir das gut.

 

Ein weiteres Beispiel: ich habe immer wieder Phasen, da könnte ich mich in Schokocreme reinlegen. Vielleicht kann ich mich aber deswegen noch mehr reinlegen, weil die handelsüblichen Schokocremes einfach jede Menge günstiger Füllstoffe enthalten.

 

Ich erkläre mir das so: ich gaukle mit dem Aufstrich meinen Körper nur was vor und in Wahrheit bekommt er ein bisschen Nuss-Nougat-Aufstrich, aber ganz viel Zucker und Fett. Ich werde das jetzt mal ausprobieren. Die kommende Woche mache ich meine Schokocreme selbst. Da kommen geröstete Haselnüsse rein, etwas Kokosfett, Agavendicksaft und das wirkliche Mark einer Vanilleschote.

 

Vielleicht bin ich nach so einer Nuss-Nougat-Creme viel schneller befriedigt und brauche nur einen Bruchteil von der sonstigen Menge. Weil: da ist ja dann alles drin, was mein Herz begehrt. Und zwar in Reinkultur.

 

Und mein Mann möchte seinen selbstgemachten Rote Beete - Meerrettich - Aufstrich. Soll er haben, mache ich ihm liebend gerne.

 

Ich liebe kochen, backen und in der Küche ausprobieren. Und ich muss dabei auch gar nicht naschen. Ich kann den Kuchen oder das frische Brot wirklich so lange stehen lassen, bis es ausgekühlt ist oder mein Mann zu Hause ist. Es ist mir immer wichtig, das wir das neue Backwerk gemeinsam anschneiden. Warum auch immer. Und so stehen die frischen Sachen aus dem Ofen oft ganz viele Stunden in der Küche, ohne das sie angeschnitten werden.

 

Die Vorfreude wird immer größer und ich liebe es zu warten, bis wir das Ritual des Anschneidens gemeinsam machen.

 

Ich bin in einer sehr priviligierten Situation. Das ich soviel Zeit habe, hier viele Dinge frisch zu kochen und mir dazu die nötige Zeit zu lassen. Das wir soviele Bauern- und Hofläden um uns herum haben, die die frischen Zutaten teilweise zu günstigeren Preisen verkaufen, wie ein Supermarkt das je könnte. Und dabei sind die Lebensmittel dann noch viel frischer und haben viel kürzere Transportwege hinter sich.

 

Den kommenden Sonntag kommen zum Beispiel die Kinder von Lothar zu uns zum Mittagessen. Da gibt es frisches Backhendl aus dem Ofen. Das Hähnchen kommt aus einer Metzgerei die ca. 10 Kilometer weiter weg ist. Der Metzger schlachtet die Hähnchen einmal die Woche frisch, die Leben auf dem eigenen Bauernhof von dem. Lothar kennt den Bauernhof, er hat mal in der Nähe gewohnt. Die Hähnchen sind nicht günstig, dafür kaufen wir uns auch nur 3 - 4 mal im Jahr so ein Hähnchen. Das ist immer war besonderes für uns.

 

Der Kartoffelsalat wird aus Kartoffeln vom Bauern aus der nächsten Ortschaft gemacht. Die roten Beete sind vom gleichen Bauern ....

 

Aber weg vom Essen. Waren gleich heute Morgen nach dem Früstück für eine Stunde spazieren. Mal wieder durch Wald, über Stock und Stein. Wir hatten Glück, seit einer halben Stunde regnet es Sturm bei uns. Wir machen uns jetzt einen lauen Lenz mit lesen, Musik hören, vorm Holzofen sitzen und eventuell etwas Fernsehen. Also .... gesetzt dem Fall wir finden noch Platz auf dem Sofa. Den im Augenblick wird es von unseren drei Katern besetzt.

 

Apropo Kater. Wir hatten ja vor ein paar Wochen so ein Pissel-Problem und haben uns deswegen 2 Katzenklos ins Haus geholt. Der Pisselkater ist mit den Klos urplötzlich wieder sauber geworden und hat die zwei Schalen nicht mit dem Plüschpopo angesehen. Unser ältester dagegen hat sich im 7. Katzenhimmel gewähnt, den nun musste er seine morschen Knochen nicht mal mehr fürs Geschäft vor die Katzenklappe bewegen.

 

Gestern war ihm das Katzenklo dann nicht mehr genehm genug und er hat daneben gesetzt. Also haben wir die Katzenklos wieder weggepackt. Jetzt steht er wirklich schwer protestierend vor uns und stellt sich immer demonstrativ dort hin, wo die Katzenklos waren. Miaut was das Zeug hält und treibt uns in den Wahnsinn. Wir setzten ihn dann jeweils vor die Türe, weil er nun sein Geschäft wieder draußen erledigen soll. Macht er natürlich .... aber das gemoser und geschimpfe .....tzzzz, wir sind heute beide vor Lachen in Tränen ausgebrochen. Der Kater ist echt die Schau.

 

 

Ich lasse es nun mal weiter in meinem Kopf ackern und probiere aus. Ich denke, wenn ich Nahrungsmittel, die ich einfach zu gerne esse, in Zukunft selber mache ... wenn sie dann hochwertige gemacht sind, will ich vielleicht gar nicht soviel davon.

 

 

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