Vielleicht ist die derzeitige Corona-Krise auch eine kleine Stunde "Null" um an meinem Essverhalten zu arbeiten. So schrecklich das auch alles ist ..... ich bin gerade ins Stocken geraden. Soviele bangen um ihre Exsistenz oder wie sie die Miete in den nächsten Monaten zahlen sollen und ich mache mir Gedanken um mein Essverhalten. Ist das pervers?
Ich versuche positives für mich aus der Zeit herauszuziehen, was mir schwer fällt. Ich kämpfe gegen meine anschwellende Niedergedrückheit und eine Depressionswelle ... und ich will Beidem keine Chance geben, sich bei mir einzunisten.
Also versuche ich jetzt in den schlechten Dingen die guten Dinge zu entdecken. Unter anderem habe ich meine Spaziergänge ja wieder hochgefahren. Auch heute waren wir wieder gut unterwegs. Gleich am Vormittag, bei klirrender Kälte und tollem Sonnenschein. Natürlich abseits der großen Wege, fast nur auf Trampelpfaden, damit wir alleine sind.
Seit mein Mann von zu Hause aus Arbeitet, gehe ich jeden zweiten Tag mit ihm raus an die frische Luft. Wir schauen immer, das wir einmal einen kurzen, aber steilen Anstieg haben, so das der Puls mal richtig rauf muss. Ich merke wie meine Kondition schon nach den paar Spaziergängen wieder besser wird.
Beim einkaufen gehts auch gut voran. Da wir im Augenblick das unbändige Glück haben und zu zweit einkaufen gehen, nehme ich auch keine Nasch- oder Knabbersachen mit nach Hause. Wo nichts gelagert wird, kann auch nichts gegessen werden.
Außerdem habe ich mir in den letzten Tagen wieder angewöhnt, das ich nicht mehr ständig was zwischen den Lippen habe. Ich versuche mich immer wieder zu Ersatzhandlungen zu animieren. Also meine Steinchen kleben, anstatt ohne Hunger zu Essen. Mit meinem Mann raus auf die Terasse und uns unterhalten. Einfach Dinge machen, die überhaupt nichts mit Essen zu tun haben.
Ich schreibe auch keinen Blog, wenn ich Lust auf Essen habe. Das würde mich dann eher zum Essen animieren, weil ich früher sehr oft achtlos vor dem PC gegessen habe.
Diese alten Strukturen sind sehr, sehr tief in meinem Unterbewusstsein verankert und ich merke oft gar nicht, wenn ein altes Essmuster greift. Oder ich erkenne auch noch gar nicht alle unguten Essmuster, die ich so habe. Manche finde ich nämlich gar nicht schlecht und sind vielleicht trotzdem nur halb so gut wie ich denke.
Zum Beispiel, wenn ich anstatt zu Essen zu einer Tasse Kaffee mit Milch greife oder zu einem Stück Obst. Das mag vielleicht gut erscheinen, aber die Menge machts und wie oft ich das am Tag anwende. Bringt ja auch nichts, wenn ich dann drei oder vier Tassen Kaffee am Tag trinke und super hibbelig bin, weil mich das Koffeein so puscht. Alles schon erlebt und es hat Tage gedauert, bis mir das bewusst geworden ist.
Und so denke ich, das ich noch ziemlich viele Muster habe, die nicht so gut sind, wie ich meine. Umgekehrt, aber auch ganz tolle Essmuster habe, die schon vorbildlich sind, sie aber als solches nicht wahrnehme. Ich muss lernen, das mit ganz neuen Augen zu bewerten.
Ansonsten verbringen wir die Zeit ziemlich entspannt. Mein Mann hat sich inzwischen einen Nachmittagsschlaf angewöhnt. ;-). Die Katzen leisten ihm immer gerne Gesellschaft.

Und Oskar unser jüngster Kater hat sich selbst Sonnenquarantäne auf dem Carportdach verschrieben.
Von da oben hat er auch die volle Kontrolle über alle Nachbarskatzen und kann sie aus respektvoller Distanz anfauchen. ;-)
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