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Emotionale Löcher - Puzzel für Erwachsene

Ich suche ja immer nach Analogien, um mich und mein Verhalten überhaupt erst mal zu verstehen und um es dann hoffnungsvoller Weise besser zu machen.

 

Seit Wochen kann ich schon wieder mit Essen kompensieren, das ist einfach nicht feierlich. Dank meines Heilungsprozesses und dem Dauerdurchfall (der sich langsam bessert) bleibt wenig davon auf meinen Rippen als Zunahme hängen. Glück gehabt Mädel, kann ich mir dazu nur selbst gratulieren.

 

Gestern beim "Handtherapeutischen Bad in der Wanne" (da liegt die Hand flach und nicht nach unten, wie wenn ich sie in ein Wasserbad halte .... und die Muskeln entkrampfen und lassen sich leichter bewegen) kam mir so in den Sinn:

 

Was mach ich eigentlich, ich stopfe ständig emotionale Löcher mit Essen, Bücher kaufen, Schrott kaufen, Internet surfen ....

Das kann doch gar nicht funktionieren, ist ja eigentlich glasklar. Ist ja wie ein Kind das Puzzelt oder so Holzklötze in die richtige Öffnung dafür werfen muss. Wenn das Puzzelteil oder der Holzklotz nicht in die Lücke passst, dann kannst du noch so drücken, schieben und quetschen ..... das funzt einfach nicht.

 

Und wie mit einem Kind das lernt, versucht man das immer und immer wieder. Ich habe bei mir nur das Gefühl, das ich das als Kind schneller begriffen habe. Ist vielleicht auch schwieriger mit den Emotionalen Löchern, weil man die ja nicht sehen kann. Es ist nicht so offensichtlich was genau da jetzt fehlt und wo das passende Gegenstück für´s emotionale Loch zu finden ist. Bei Bauklötzchen und Puzzelteilen sieht man die beiden Stücke und kann sie dann einsetzten.

 

Heißt also nicht weniger als, das ich meine emotionalen Löcher mal echt sehr genau unter die Lupe nehmen muss, um mich dann auf die Suche nach dem passenden Gegenstück zu machen.

 

Es fehlen anscheinend ein paar Dinge in meinem Leben, auf die ich noch keinen Finger legen kann. Etwas ist noch nicht stimmig und ich bin noch nicht im Reinen. Die Richtung stimmt schon mal, aber ich habe die passgenauen Parklücken noch nicht gefunden.

 

Interesssant, wenn ich mir das mal so "kindgerecht" runterbreche.

Manche Aha-Erlebnisse brauchen einfach ihre Zeit. Ist wie mit Oskar und Felix auf den Bildern oben. Die hatten immer eine gewisse Distanz. Es hat 5 Jahre, den Tod von Oskars besten Kumpel und jede Menge Mut, Respekt und Suche nach Nähe gebraucht, bis sie sich noch nah aneinander annähern konnten.

 

Jetzt können sie ab und zu auch mal entspannt "Fell an Fell" schlafen. Nicht oft, aber es wird.

 

So ist das mit dem Begreifen von Dingen bei mir. Es dauert oft Jahre, dann kommt der "eine Moment" mit einem kleinen Lichtblick und ich bin ein Schrittlein weiter.

 

Ich glaube auch nicht mehr, das ich esse wenn ich müde bin oder traurig. Ich glaube fast, es steckt was anderes dahinter. Ich bin einfach noch nicht ganz angekommen und ich weiß einfach nicht, was angkommen auch ist. Wenn du noch nicht weißt, wo du hin sollst und was genau dir noch fehlt, kannst du nur schwer navigieren und behilfst dir mit Navigationsgeräten (Essen, Konsum) die dir erst einmal eine kleine Hilfe sind und die vermeintliche Richtung weisen.

 

Ich habe begriffen, das mich das nicht weiterbringt. Ich weiß aber auch, das "begreifen" nicht gleich "umsetzten" heißt - zumindst nicht bei mir. Ich habe es jetzt erkannt und jetzt beginnt mal wieder die eigentliche Arbeit des "Lernens und Umsetztens".

Ich bin mir jetzt auch im Klaren darüber, das keine Ernährungs- oder Sportregel dieser Welt, diese emotionalen Löcher auf Dauer füllen können. Sie können sie maximal kurzfristig stopfen, aber bei etwas mehr Belastung bricht alles wieder auf und die Löcher werden größer.

 

 

 

 

Merke:

Emotionale Löcher lassen sich nicht mit Konsum, Regeln, Zahlen, Essen, Diäten, erzwungenem Sport  oder anderen Materialen oder Logischen Dingen dauerhaft ausfüllen.

 

Emotionale Löcher müssen mit den entsprechenden Emotionen, Gefühlen und Sinnbringendem ausgefüllt werden, damit sie dauerhaft geheilt sind!

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