05.12.2015
Wenn das Abnehmen zur Nebensache wird ... dann gibt es was in meinem Leben das mich sehr beschäftigt.
Mit Verdacht auf Erkältung bin ich mit meiner Katzenlady Emily zum Tierarzt gefahren. Ein Tumor mit Metastasen im Lymphknoten ist es dann geworden. Es ist eine Frage der Zeit, also besser gesagt
der Wochen.
Nach der Diagnose ging gar nichts mehr bei mir. Über mehrere Tage konnte ich nicht wirklich essen, frühestens Abends mal eine Kleinigkeit. Ansonsten habe ich mich mit Kaffee, Tee und heißer Brühe
ernährt. Mein Magen war wie zugeschnürt.
Die Tage habe ich gebraucht, um mit dem Unfassbaren klar zu kommen. Inzwischen geht es besser, gut Emily geht es auch wieder gut. Sie bekommt Tabletten. Nichts lebensverlängerndes, da ich denke
das wir in Deutschland eh keine Sterbenskultur mehr haben. Wenn das Leben zu Ende gehen will, dann sollte man das aktzeptieren, egal wie schwer es fällt.
Und so bekommt sie von mir Tabletten, die eine Abschwellung hervorrufen. Das heißt, ihre Atemwege sind frei und sie kann problemlos essen. So lange sie isst, sich putzt und gerne schmust, so
lange will sie leben. Wenn ihr kleiner Körper nicht mehr essen will und sie sich zurückzieht, dann weiß ich ... es ist so weit.
Und dann werde ich Sie auch in den letzten Minuten begleiten. Die Tierärztin kommt dafür zu mir, damit sie nicht noch dem Transportstress ausgesetzt ist. Außerdem soll sie in der gewohnten
Umgebung ihren letzten Atmenzug machen dürfen.
Jetzt hoffe ich, wir haben alle noch ein paar schöne Wochen (vielleicht Monate, auch wenn es wohl ein Wunder wäre).
Die Abnahme gerät bei solchen Ereignissen natürlich in den Hintergrund. Nach tagelangem "nicht essen können" hätte ich die letzten zwei Tage ständig essen können. Ich habe bewusst mehr gegessen
als üblich, aber schon geschaut das es nicht zuviel wird. Ich stand ganz kurz davor die Sorgen und Ängste einfach wegessen zu wollen. Bäm, ein altes Muster hat um die Ecke geguckt.
Und so stricke ich jetzt munter eine Socke vor mich hin. Lese mehr als sonst und wenn ich auf dem Weg zum Kühlschrank bin, um zu essen obwohl ich keinen Hunger habe .... tja, dann ziehe ich mir
selbst die Löffelohren lang und mache mir stattdessen einen Cappucchino oder eine heiße Brühe, wenn es sein muss. Beides macht mich so pappsatt, das für mindestens eine Stunde kein Fitzelchen
mehr in meinem Magen Platz hat.
Jetzt heißt es am Riemen reißen, diszipliniert sein und ganz klar das Ziel vor Augen sehen. Kein verdammtes, altes Muster dieser Welt soll mich von meinem "Schlank sein - Weg" abbringen.
Wenn mich die OP und mein Weg etwas gelehrt hat, dann das man für das was man erreichen will, auch einen Einsatz zu bringen hat!