2020

19. Juni

 

Seit dem 29. Mai habe ich ein einziges Mal Abführtropfen genommen. Ich habe sie in meinem Nähzimmer versteckt. Das schlechte Gewissen war riesig groß und gleichzeitig war ich aber ungemein erleichtert, als ich am nächsten Tag den halben Vormittag auf der Kloschüssel verbracht habe.

Ich weiß, es ist pervers, aber es ist schwer dagegen anzukommen.

 

Um das zu vermeiden, meide ich mal wieder die Waage. Heute war ich nach über zwei Wochen das erste Mal wieder oben. Ich habe zum Glück nicht zugenommen. Leider aber auch kein einziges Gramm abgenommen. Es ist irgendwie zum Mäusemelken.

 

Habe angefangen Kalorien zu zählen. Ich nehme zwischen 1.300 und 1.600 kcal am Tag zu mir. Ich fange an erneut zu verweifeln. Wie gern hätte ich einfach nur wieder 60 kg auf der Waage stehen. Nein, da stehen satte 66,8 kg und ich fühle mich aufgedunsen und dick.

 

Gleichzeitig weiß aber auch, das ich mein Essen auf keinen Fall mehr reduzieren kann und vor allem auch will. Bin jetz so immer schön satt und zufrieden. Nasche nur noch selten, was für eine ausgewogene Ernährung spricht. Und auch dafür, das ich seelisch einigermaßen im Gleichgewicht bin.

 

Ich merke das daran, wenn mir viele schwere Gedanken durch den Kopf gehen, dann ist der Naschdrang kaum noch