April 2016 - Ich habe fertig!

Am Ende des Tages habe ich mein Ziel doch noch mal angepasst.
Habe mir heute bei Aldi-Süd zwei Kleider für den Sommer geholt. Als ich mich damit im Spiegel gesehen habe, da wußte ich es ganz einfach.

ICH HABE FERTIG!!!!!

9,5 Monate nach meiner OP habe ich meinen Traum wahr gemacht und eine Abnahme von über 40 kg erreicht.
Statistisch gesehen erreichen die meisten mit einer OP eine Abnahme von 60-70 % ihres Übergewichts. Ich habe der Statistik erfolgreich und mit etwas Disziplin und einer veränderten Denkweise ein Schnippchen geschlagen und 100 % meines Übergewichts verloren.

Ab heute heißt es für mich einpendeln, so das ich nicht noch viel mehr an Gewicht verliere. 1 - 2 kg nach oben oder nach nach unten sehen ich als normale Gewichtsschwankung an.

Oh mein Gott, ich kann es nicht fassen - ich habe fertig!!!!!!!


Hier ist das Endergebniss zum meiner Gewichtsabnahme. Ab jetzt ist "Halten" angsagt. Sprich, ich taste mich langsam an die adequate Kalorienzahl heran.


So ein Kreuz mit dem Kreuz

Keine Ahnung wie ich das nun wieder angestellt habe. Gestern Abend im Restaurant war noch alles OK, als ich das erste Mal zur Toilette bin. Beim letzten WC-Gang dachte ich mir dann: gibts doch nicht, wie blöd bist du den, das dein Knöchel immer wegknickt. Der Gang auf´s WC selbst, als hätte ich eine Flasche Rotwein alleine getrunken und das im nüchternen Zustand.

Aber trotzdem habe ich es irgendwie nicht überrissen. Ich dachte mein Fuss wäre eingeschlafen. Zu Hause dann, beim ausziehen merke ich plötzlich: Mensch Meyer, du spürst die Socke nicht mehr, wenn du sieh ausziehst. Also heute alle Hebel in Bewegung gesetzt: Hausarzt, Orthopäde, Neurologe.

Tja, was soll ich sage. Warum nur stückweise eine linke Fusssohle taub, wenn im rechten Bein auch noch was geht. Teilweise Lähmungserscheinung von Leicht bis Mittelschwer im Fussgelenk beim Beuger / Strecker. Kraftminderung von um die 30 % bei der Muskelkraft.

 

Erst einmal gibt es dieses Wochenende Cortison für mich, damit meine Nerven abschwellen dürfen. Gleich für den Dienstag konnte man ein CT im gleichen Ärztehaus organisieren. Danach sofort wieder zum Doc. Besprechung des CTs und Besprechung der weiteren Vorgehensweise.

Eine OP steht als eine der letzten Optionen im Raum, da laut Arzt die Heilungschancen durch eine Wirbelsäulen-OP 50 / 50 sind. Würde nur gemacht werden, wenn das CT eine eindeutige Sprache spricht.

KieserTraining: bis zur Diagnose erst mal Pause!

Wandern, Schwimmern, NordicWalking: aber so was von gerne und bitte auf alle Fälle dieses WE.

Irgendwie hab ich da bei meiner Geburt hier geschrieen. Die komplette Familie meiner Mama ist vorbelastet und mich trifft es jetzt halt auch. Der Gewichtsverlust lässt mich schneller und zackiger sein und jetzt kommt die eh schon vom Übergewicht strapazierte Wirbelsäule an ihre Grenzen.

Zudem habe ich nun am Montag einen spontanen Termin bei meiner Ernährungsberaterin bekommen.
Ich esse jetzt echt gut, viel und ausgewogen.

Ein Tag kann bei mir z.B. so aussehen:

Frühstück:
Müsli inkl. Chiasamen, frischem Obst (weil sonst die Verdauung nicht funktioniert)

Mittags als Beispiel:
2 Scheiben Knäckebrot, eine davon mit Vollfett-Romandur. Beide kann ich nicht belegen, weil ich das nicht schaffe.
Oder
1 Tomate und einen Vollfett-Mozarella mit gut Olivenöl

Nachmittags:
oftmals eine gute Hand voll mit Weintrauben oder Macadamia-Nüsse

Abends:
Kichererbsen-Curry richtig schön in Kokosnussöl zubereitet und mit einem Schuss Kokonussmilch
oder
frischen Fisch mit Gemüse und Kartoffen (wenn ich die überhaupt noch schaffe)
oder
Backfisch aus dem Ofen (da geht dann aber sonst gar nichts mehr und vom Backfisch bleiben auch noch 1 - 3 Bissen übrig)

Snack nach dem Abendessen:
z.b. 2 Scheiben Knäckebrot pur
oder
1 dickes Stück Vollfett Romandur,
gerne auch mal Weintrauben inkl. Macadamia-Nüsse

Getränke tagsüber:
Kaffee mit normaler Kondensmilch (weil fetter als Milch) und Eiweißpulver
Pepsi Light
viel Tee mit Milch

Und trotzdem nehme ich langsam aber stetig ab.

Gestern hatte ich z.B. als Abendesse im Restaurant zu meinem normalen Frühstück und Mittag
Reibekuchen schön in Fett rausgebacken mit Hausgebeiztem Lachs, dazu ein Glas Rotwein

Also echt keine Schonkost. Und heute Morgen wieg ich schon wieder weniger.
Ich wiege inzwischen nur noch 53,5 kg (BMI 22,3) und hatte eigentlich mit 55 kg beschlosse, das es reicht.
Ich möchte da auch gar nicht mehr länger warten das es unter die 53 geht, sondern sofort Aktion ergreifen. Den ich denke, das Halten geht dann auch nicht von jetzt auf gleich.


18.04.2016

 

"Um ein paar Ernährungskenntnisse reicher"

Heute hatte ich dann meinen Termin bei meiner Ernährungsberaterin. Die Ernährungsberaterin gehört zu dem Adipositaszentrum, bei dem ich mich für die Nachsorge betreuen lasse und hat also einen Plan was Magen-OPs anbelangt. Das ist wichtig habe ich gemerkt. Da gibt es ja sogar Unterschiede zwischen den einzlnen Adipositas-OPs. Ein Magenbypass muss auf andere Dinge achten, wie ich mit meinem Schlauchmagen.

Wie vermutet, ich habe einen kleinen Fehler in meiner Ernährung. Also, öhm die Ernährung an sich, was ich da so esse, die ist astrein laut meiner EB. Aber das Verhältniss passt für mich einfach nicht.

Da mein Magen ein Fassungsvermögen von etwas über einen normal kleinen Jogurtbecher ja .... also nicht der große Bauer, sondern der übliche Bauer ;-), muss ich auf das Verhältnis achten, um auf meine Kalorien zu kommen.

Von den Zahlen sieht das dann mal so auf
Meine ca. 1.200 Kalorien sollen sich am Besten wie folgt verteilen:
- ca. 60 gr. Fett täglich
- ca. 70 - max. 80 gr. Eiweiß täglich
- ca. 160 - 180 gr. Kohlenhydrate

Wenn ich wie am Wochenende wandere oder Sport mache, dürfen es gerne auch mal 200 gr. Kohlenhydrate sein.

Jetzt hatte ich ja immer die Vorgabe: zuerst das Eiweiß vom Teller nehmen, danach Vitaminzeugs und am Schluss die Beilagen. Da Eiweiß aber bekanntlich gut sättigt, bin ich so nie auf meine Kalorien gekommen.

Im Umkehrschluss heißt das jetzt: ein bisserl weniger Fisch, dafür mehr Kartoffeln und Brot für mich.

So die Theorie - die Praxis muss ich lernen.

Und da hatte ich heute ein sehr intensives Gespräch mit meiner Ernährungsberaterin. Das Essen dürfen / müssen ist die eine Sache. Es zulassen können, das ist die schwierigere Sache für mich.

Jahrelang habe ich mir während jeder einzelnen Diät ausgemalt, was ich wieder alles Essen darf und mit was ich mich belohne, wenn ich denn endlich mal abgenommen habe. Und klaro, so war das Gewicht schneller wieder drauf als ich HoppalaHopp sagen konnte. Dieses Mal frage ich mich: will ich jemals wieder so essen?

Ich habe mein Gewicht erreicht. Die Klamotten, die Waage, mein Verstand, mein Kopf, die Menschen um mich herum ... sie sprechen alle die gleiche Sprache. Das einzige was nicht die gleiche Sprache spricht, das sind meine Gefühle gegenüber dem Essen. Mein Verstand weiß: wenn ich 1.200 kcal esse, werde ich NICHT dick. Ich bleibe genauso, wie ich jetzt bin. Im Gegenteil, an Tagen wo ich zusätzlich Sport mache, muss ich etwas mehr essen um nicht weiter abzunehmen.


Meine Gefühle bleiben zurück, die haben einfach nur Angst wieder dick zu werden.
Früher konnte ich Gefühle ziemlich gut mit "mehr Essen" kompensieren. Heute muss ich aufpassen, das ich Gefühle die ich nicht so gut aushalte nicht mit "weniger Essen" kompensieren. Meine EB (Ernährungsberaterin) meinte, das sie diese Situation in der ich gerade stecke, doch häufiger mitbekommt. Jetzt fängt die richtige Arbeit an, hat sie gemeint. Die Kopfarbeit und das Abschaffen von guten und bösen Lebensmitteln. Das Lernen, auch mal grau zu denken und nicht nur schwarz / weiß zu sehen.

Das es in Ordnung ist, wenn ich mir an meinen Tagen die 1 - 2 Rollen Mentos Fruchtdragees gönne, bevor ich den Kit aus den Fenstern rauskratze, vor lauter Lust auf Süßes. Ich tue es ja auch, das lasse ich mir nicht nehmen. Aber ich muss jetzt schön langsam lernen, das 1 - 2 Rollen Mentos im Monat nicht meine Waage zum Absturz bringen.

Viele Dinge vermeide ich gerne und freiwillig, weil ich Angst habe, das ich irgendwann wieder genauso süchtig werden könnte, wie früher. Ich habe sie seit der OP nicht mehr angerührt und weiß also auch gar nicht, ob sie mir überhaupt noch schmecken würden. Aber ich will es nicht riskieren. Das wären z.B. Gummibärchen, Macarons oder Baisergebäck in jeglicher Art, Salzstangen, Flips (früher Tütenweise)

Andere Dinge, für die ich früher meilenweit gelaufen wäre, geben mir heute gar nichts mehr. Chips, (riechen für mich schon wie abgestandenes Spülwasser) Schokolade (mein Herz hing früher dran) .... ich vermisse sie nicht, ich habe kein Verlangen danach.

Das habe ich nach obigen Dingen übrigens auch nicht, aber ich wills auch gar nicht erst ausprobieren. Nicht das ich dann die Büchse der Pandora öffne.

Der heutige Besuch bei meiner Ernährungsberaterin hat mir gezeigt. Ich stehe wirklich noch ganz am Anfang eines weiten Weges. Der entspannte Umgang mit Lebensmitteln und der Waage will hart trainiert werden und gelernt sein.

Ende Mai habe ich einen offiziellen Termin zur Nachsorge bei meinem Chirurgen und bei meiner EB. Dann werde ich meinen Chirurgen auch das erste Mal auf eine WHO (Wiederherstellungs-OP) ansprechen. Das Krankenhaus in Forchheim hat nämlich auch spezielle Plastische Chirurgen, die sich auf OPs wie meine spezialisiert haben - nach großen Gewichtsverlusten.

Ich möchte mich erkundigen was überhaupt die Voraussetzungen sind und was machbar wäre. Den ich merke schon, das dieses "ich bin ja jetzt wirklich schlank" irgendwie nicht in meinem Kopf ankommt. Ich sehe immer nur diesen Bauch. Und damit meine ich jetzt nicht, das ich den hässlich finde oder mich dafür schäme. Überhaupt nicht, ich gehe so regelmässig in die Sauna und fühle mich wohl dabei.

Nein, er verhindert einfach nur die Sicht auf meinen schlanken Körper. Meine Augen setzten sich vor allem auf den übrig gebliebenen, leeren Kugelbauch fest. Er zeichnet sich unter den Kleidern ab so das kein Kleid, keine Hose richtig sitzen. Und die Brüste, die müssen denke ich auf alle Fälle gemacht werden. Den jetzt habe ich das Problem, das die BHs zwar aufrecht gut sitzen, aber ich darf mich nie damit bücken. Sobald ich mich bücke, rutschen beide Brüste aus dem BH, da sie ja nur leeres Gewebe sind. Das ist auch beim Sport nicht ohne, habe ich bemerkt. Ebenso die Fettschürze am Bauch, die dann beim wandern garstig reiben kann.

Gut, jetzt arbeite ich erst mal wieder an meiner Ernährung und an meinem Kopfdenken zur Ernährung. Mein Ziel ist es, auf Dauer ein einigermaßen entspanntes Verhältniss zum Essen zu bekommen. Zum Glück habe ich einen Lebensgefährten, der genau das hat und den ich gut beobachten kann oder der mich immer mal wieder zurück holt.

   

23.04.2016

 

"Kopf sagt - Bauch macht!"

Es ist in meinem Kopf angekommen: ich will nicht mehr abnehmen.

Ernährung ist umgestellt, aber ich hab den Dreh nicht so ganz raus. Das ist total bescheuert, ich weiß. Wie soll ich das erklären - keinen wirklichen Schimmer.
Zu fettig vertrage ich nicht, da wird mir schlecht von. Außer bei bestimmten Dingen und da schlag ich dann wirklich zu. Wie bei meinem heißgeliebten Limburger. Da kauf ich z.B. nur den 40 %igen. Rahmstufe geht nicht, versucht - kotz. Rahmjogurt, versucht- Übelkeit und anschliessendes komatöses Schlafdumping.

Ich muss mich jetzt einfach durch die Regale probieren und durchfuttern.

Morgens habe ich ja keinen Hunger, ergo früstücke ich immer erst am späten Vormittag. Kein Problem, dafür höre ich auch erst gegen 21.00 - 22:00 auf mit dem letzten Bissen. Ich esse nun mal gerne Abends und das ist auch in Ordnung so, laut meiner EB. Die Gesamtbilanz muss stimmen bei mir und nicht die Tageszeit.

Jetzt musste ich gestern, weil ich Doofi an Stromkabel gekommen bin, die Nacht zur Sicherheit im Krankenhaus verbringen. (Braucht mich keiner zusammen scheißen, hat mein Freund schon erledigt und das Stromkabel wurde fachmännisch mit so einem Lüsterzeugs versehen) Egal, also konnte ich gestern nicht wie gewohnt bis 22.00 Uhr essen. War ja noch so relaxed nach dem kleinen Stromabenteuer, das ich erst mal in Ruhe zu Abend gegessen habe.

Egal, zwei Tage konnte ich mein Gewicht gut halten. Gestern keine Snacks am Abend wusch, bumm, bäng ..... heute Nachmittag die 52,8 kg auf der Waage erblickt.

Ich brauch ne coole Taktik jetzt.

Ich esse Nüsse, mag meine Advocado, gleich gibts sauleckere Paella und für mich ein kastriertes Cola-Weizen ...... und, und, und.

Ich kann echt verstehen, wenn so manch einer denkt: die macht das jetzt doch absichtlich. Ich habe mich das auch echt schon selbst gefragt. Aber bei den 52,8 sind mir dann echt die Muffen gegangen. Nein, ich will das so gar nicht. Ich krieg grad Storchenbeine .... örgh .... schrecklich. Ich habe das Ausdauertraining bis auf weiteres eingestellt. Nur noch Krafttraining und am Wochenende mal für 2 Stunden wandern.

Und jetzt geh ich erst mal Mentos kaufen ..... grmpf .... die sind lecker .... aber irgendwie wäre es mir schon lieber, ich könnte mein Gewicht mit guten Lebensmitteln halten. Ich will mich da ab Montag mal komplett drauf konzentrieren. Bisher bin ich das trotz der erfolgten Umstellung anscheinend immer noch zu luschig angegangen.

Ach so, Stromschlag supergut überstanden. Ich bin jetzt Superwoman ;-) und meine Freundin meinte gleich: nein Michaela, du kannst nicht fliegen wie Superwoman. Also spar dir das ausprobieren.

So, und jetzt gehts Paella kochen.